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RWE: Im Test
Essen könnte die Überraschung werden

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RWE: Die Wrobel-Elf im Test

Ein wenig Verletzungspech, durchaus. Schon wieder muss Waldemar Wrobel zum Saisonstart voraussichtlich gleich drei zentrale Verteidiger ersetzten.

Einige weitere Zipperlein kommen hinzu. Dennoch können die Essener bester Dinge in die Saison starten. Schon jetzt deutet sich an, dass das Konzept des Trainers Früchte trägt. Der Kader ist so ausgeglichen wie nie, jede Position ist doppelt besetzt. Ja, RWE könnte sogar zwei gute Regionalliga-Teams aufbieten.

Vorbereitung: Man muss schon suchen, um nach dieser Vorbereitung ein Haar in der Suppe zu finden. Zwar nahm sich der Regionalligist vornehmlich unterklassige Gegner zur Brust, auch bei den Härtetests zogen sich die Bergeborbecker aber mehr als achtbar aus der Affäre. Allein gegen die drei Oberligisten aus Erkenschwick, Essen und Schermbeck erzielte Rot-Weiss eine Quote von drei Siegen und 15:4 Toren. Den Härtetest in Aachen verlor RWE zwar knapp, ließ gegen die beiden Regionalliga-Teams aus Lübeck und Mainz aber keinen Gegentreffer zu.


Testspiele: SuS Lage - Rot-Weiss Essen0:15 RWE - SSV Kästdorf 5:0 RWE - Auf Asche-Auswahl 5:2 Alemannia Aachen - RWE 2:1 Blitzturnier in Meschede: RWE - VfB Lübeck 0:0 RWE - SV Lippstadt 0:0 SSV Meschede - RWE 0:7 SpVgg. Erkenschwick - RWE 3:6 ETB SW Essen - RWE 1:5 SV Schermbeck - RWE 1:4 RWE - FSV Mainz 05 II 1:0

Torschützen: Koep (8), Ellmann (5), Lenz (5), Dombrowka (4), Avci (4), Shala (4), Wagner (3), Sawin (3), Tokat (2), Schlomm (2), Laletin, Pires-Rodrigues, Telch, Grund, Soukou, Guirino, Grummel.

Bilanz: 11 Spiele, 8 Siege, 2 Remis, 1 Niederlage

Abwehr: Im Tor ist Dennis Lamczyk gesetzt. Die Überraschung der Vorbereitung war sicherlich Maik Rodenberg. Lange Zeit schien er kurz vor dem Karriereende zu stehen. Während sich nun die anderen mit Zipperlein herumschlagen, spielt Rodenberg beständig – man mag kaum glauben, wie lange er weg war. Die Konkurrenz ist insgesamt deutlich größer geworden. Neuerwerbung Michael Laletin konnte auf Anhieb überzeugen und ist ein Startelf-Kandidat, zumal er mit Rodenberg ein stabiles Tandem bildetete. Dennoch bleibt er Herausforderer von Vincent Wagner. Eine unumstrittene Verstärkung ist Max Dombrowka. Der Zugang von Bayern Münchens U23 ist auf der Rechtsverteidigerposition gesetzt. Links mausert sich Roberto Guirino mehr und mehr zum Leistungsträger. Kai Nakowitsch konnte trotz seiner 17 Lenze schon zeigen, dass er als Innenverteidiger keine Probleme hat.


Mittelfeld: Dass Timo Brauer nicht mehr dabei ist, mindert das Gedränge im Zentrum kaum. Markus Heppke ist als neuer Kapitän ohnehin gesetzt. An Kerim Avci vorbeizukommen, ist kaum leichter. Als einer der größten Gewinner der Vorbereitung darf sich Stefan Grummel fühlen. Auf den Außen konnte in der Vorbereitung indes noch niemand andeuten, den Stammkräften Kevin Grund und Holger Lemke das Wasser abzugraben. Trotz hoher Fluktuation dürften die Etablierten zunächst noch die Nase vorn haben. Fraglich ist, ob Wrobel aufgrund der hohen Leistungsdichte auf fünf Mittelfeldspieler setzt oder die Doppelspitze bevorzugt. Kevin Pires-Rodrigues, Cebio Soukou oder Konstantin Sawin scharren mit den Hufen. Suat Tokat hat noch Rückstand, wäre in Bestform aber ein erster echter Härtefall.

Angriff: Alles eine Frage des Systems. Benedikt Koep scheint auf seiner Wunschposition angekommen und ist im Zentrum gesetzt. Gemeinsam mit Marvin Ellmann harmonierte das Offensivspiel zumindest testweise gut. Lukas Lenz konnte sich als verlässlicher Joker empfehlen.

Stärken/Schwächen: Sollte das Verletzungspech nicht wieder so zuschlagen wie in der Vorsaison, ist die Defensive das Prunkstück. Insgesamt ist der Kader auf nahezu allen Positionen doppelt beinahe gleichwertig besetzt. Möglicher Schwachpunkt könnte die Offensive werden. Benedikt Koep ist zwar unumstritten, von seiner Spielweise aber kein klassischer Torjäger. Dass Marvin Ellmann diese Rolle in der Regionalliga ausfüllen kann, muss er erst nachweisen, auch Lukas Lenz ist kein Garant für 15 Tore plus X. Ob es für einen Platz ganz vorne reicht, wird also auch davon abhängen, ob es der Offensive gelingt, im Kollektiv für Torgefahr zu sorgen.

Prognose: RWE ist ausgeglichen besetzt und kann Ausfälle leichter auffangen. Allein daher sollte schon eine bessere Platzierung herausspringen. Das Saisonziel sollte so in jedem Fall gelingen. Wenn alles passt, könnte RWE – mit dem Rückenwind des neuen Stadions – vielleicht sogar die Überraschung werden. Am Ende landet RWE auf Platz vier.

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